Polit-Streit um Sonnentherme Lutzmannsburg
Die familienfreundliche Sonnentherme Lutzmannsburg ist eines der großen Aushängeschilder des Burgenlandes: Schließlich zieht es jährlich rund 400.000 Gäste in das abwechslungsreiche Resort. Dabei sind es vor allem die vielfältigen Angebote für junge Eltern und ihre Sprösslinge, die das Heilbad zu Europas führender Baby- und Kleinkindertherme machen. Doch während die Kleinen unbeschwert im Babylagunebecken der Sonnentherme plantschen oder die abenteuerlichen Wasserrutschen hinab sausen, fehlt für die Großen eine attraktive Ruhezone, in der es sich so richtig gut entspannen lässt. Daher ist seit Monaten der Ausbau des Rückzugsbereichs im Gespräch, was allerdings eine Investitionssumme von rund 2,4 Millionen Euro bedeutet.
Die Sonnentherme Lutzmannsburg verspricht Spaß für die ganze Familie
Sonnentherme wird zum politischen Zankapfel
Da die Therme Lutzmannsburg sich zu 100 Prozent in Landesbesitz befindet, kam es nun zu heftigen Debatten der Politiker. Denn die WiBAG (Wirtschaftsservice Burgenland Aktiengesellschaft), als landeseigene Fördergesellschaft, muss das Investitionsprogramm bewilligen. Doch WiBAG-Vorstand Günter Perner, der der SPÖ nahe steht, hat dies nun erst einmal verhindert. Denn er koppelt seine Unterschrift daran, dass in der Therme Lutzmannsburg zum einen mehr Burgenländer angestellt, zum anderen Lehrlinge ausgebildet werden.
Vizelandeshauptmann Franz Steindl (ÖVP) hält dieses Verhalten für eine unzumutbare Blockadepolitik: „WiBAG-Direktor Günter Perner soll gehen, er hat nicht mehr mein Vertrauen“, äußerte der Staatsmann voller Ärger gegenüber kurier.at. Doch Perner sieht dies recht gelassen, ebenso wie der Landeshauptmann Hans Niessl. Werden die Forderungen umgesetzt, so stehe der Investition nichts mehr im Wege, so der SPÖ-Politiker.
Planungen der Therme laufen bereits
Ein Lehrlingspaket wurde bereits ausgearbeitet: So sollen in den kommenden eineinhalb Jahren 16 junge Leute einen Ausbildungsplatz in der Sonnentherme Lutzmannsburg erhalten. Während im Moment nur rund 42 Prozent der Beschäftigten aus dem Burgenland kommen, soll die Zahl in den nächsten Jahren auf die Hälfte aller Angestellten gesteigert werden. Dabei verzichten die Verantwortlichen auf Kündigungen, sondern möchten ausschließlich natürliche Abgänge durch einheimische Mitarbeiter ersetzen. Sobald diese Konzepte den Politikern dargelegt werden, kann es mit den bisher so zähen Investitionsverhandlungen und hitzigen Debatten weitergehen.